Etwas befremdlich war die Ankunft in Laos schon. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass wir die für das Visum unbedingt erforderlichen Passfotos irgendwo zwischen Bangkok und Vientiane verloren hatten und das Ambiente des Airports nicht vermuten ließ, dass hier schon jemals irgendjemand ein Passfoto hätte machen können. Auch die uniformierten Beamten konnten kaum zu unserer Entspannung beitragen –vermittelten sie doch nur bedingt den Eindruck als wären sie ausgerechnet heute an unseren Problemen interessiert oder gar zu Scherzen aufgelegt. Dann gestaltete sich die Einreise aber doch erstaunlich unbürokratisch und für 1 USD zusätzlich wurde einfach unser Foto aus dem Reisepass eingescannt – fertig. Ob das in Deutschland so gelaufen wäre …

Vientiane empfing uns mit hochsommerlichen Temperaturen und einem freundlichen Guide, der uns die nächsten 3 Tage begleiten sollte. Erster Eindruck: in Laos hat scheinbar jeder irgendetwas zu verkaufen. Die Straßen sind gesäumt von Händlern, die Gemüse und Obst anbieten, mit ihren improvisierten Grills die leckersten Gerüche verbreiten oder all diejenigen glücklich machen wollen die bereit sind, stolze 150.000,- KIP in eine Designer-Sonnenbrille zu investieren – das sind umgerechnet 1,50 Euro.
Ein abendlicher Bummel über den Nachtmarkt am Ufer des Mekong ist übrigens sehr zu empfehlen. Im Gegensatz zu anderen Reiseländern bedrängen die Laoten nämlich ihre Kunden in keiner Weise und sind bemerkenswert freundlich und höflich. So wird ein Spaziergang zwischen den bunten Ständen zu einem wirklich entspannenden Erlebnis.

Entspannend war übrigens auch die Bootsfahrt auf dem Nam Ngum weit außerhalb der Stadt. Und das Mittagessen an Bord war köstlich. Wie viele Buddha-Statuen wir auf unserer Reise gesehen haben, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Allein im Wat Si Saket werden weit über 1000 aufbewahrt – einige von besonderer Schönheit und Ausstrahlung. Dieser Tempel ist übrigens der einzige in Vientiane, der nicht zerstört und später wieder aufgebaut worden ist.

Besonders berührt hat uns ein Besuch des COPE-Museums, das über die Situation des Landes während des Vietnam-Krieges und die Nachwirkungen bis in die heutige Zeit informiert. Eine Stunde in dieser Ausstellung lässt manches, was wir zu wissen glaubten, in einem völlig anderen Licht erscheinen. Sehr beeindruckend!

Und dann ging es nach Luang Prabang. Neue Erwartungen, neues Hotel, neuer Guide und neuer erster Eindruck: das Hotel Maison Souvannaphoum hat sich den französischen Charme erhalten, Herr Suliyong, unser Begleiter, ist noch freundlicher, die Tempel sind wirklich alt und das Essen ist noch köstlicher. Besonders das bbc, für das man über die schwankende Bambusbrücke, die jedes Jahr nach dem Hochwasser neu gebaut werden muss, auf die andere Seite des Nam Khan balanciert.

Die Berge sind beeindruckend schön und schroff, der Mekong um diese Zeit sanft, die Sonnenuntergänge glühend und die Mönche in ihren grell orangen Gewändern allgegenwärtig. Übrigens, das frühe Aufstehen, um Mönche und Novizen beim täglichen Sammeln der Opfergaben zu beobachten, lohnt sich ebenso, wie die 328 steilen Stufen auf den Berg Phou Sy. Keine Kamera kann die Bilder festhalten, die wir davon in unseren Köpfen mit nach hause genommen haben. Und an das Bad in den Kuang Si Wasserfällen werden wir uns für den Rest unseres Lebens erinnern.Unser Urlaub in Laos war aufregend, inspirierend, einzigartig und besonders schön.

Vielen Dank an das Reisebüro von Daacke und ganz besonders an Frau Hartung!
Familie M. März 2014